England ich komme
England ich komme

Freitag, 3. Juli

Liebes Ferientagebuch,
der Koffer ist gepackt und alles steht bereit, oh wie aufregend, gleich geht es los. Erst in die Bahn nach Köln und dann zum Bus Meine Nervostät steigt und ich bin total gespannt. Wenn ihr das lest, bin ich vielleicht schon in England und mein erster Tag beginnt. Aber jetzt muss ich noch mal schnell mein Gepäck checken und dann auf nach Exeter! Juhuu
Besser kann eine Reise nicht beginnen: Bei gefühlten 40 Grad im heißen, staubigen Köln in einen klimatisierten Reisebus einzusteigen. Ob die Eltern da draußen schwitzen oder Abschiedstränen vergießen, lässt sich nicht wirklich sagen. Nachdem mich der Busbetreuer Onni in Empfang genommen, meinen Koffer mit einer Zielnummer versehen hat, habe ich auch noch einen wunderschönen Fensterplatz ergattert und richte mich erstmal ein: Kopfhörer, Tagebuch, Tolino - alles dabei. Als ich rausschaue sehe ich, wie einige Eltern auf dem Boden rumkrabbeln, dann winkt mich meine Mutter nochmal raus. Ach, einer anderen Mutter ist der Autoschlüssel hinter einen Zaun gefallen und ich soll ihn mit meinen schlanken Armen da rausfischen. Kein Problem, die Frau ist erleichtert und ich kann wieder einsteigen. Kurz nach diesem Schlüsselerlebnis startet dann endlich der Bus, ein letztes Winken und ich lasse Schweißperlen oder Tränen oder beides hinter mir. Los geht's Richtung Aachen, unserem ersten Umschlagplatz. Onni und ich werden dann in einen anderen Bus einsteigen, der weiter Richtung Exeter fährt. Wie's mir geht? Ich bin immer noch sehr aufgeregt .... 

Draußen braußt derweil schon die Landschaft an mir vorbei. Leider kann ich mir nicht vorstellen hier drinnen zu schlafen... 
Ich lese jetzt erst mal etwas.
Dort wohne ich zwar nicht aber es ist in Exeter
Dort wohne ich zwar nicht aber es ist in Exeter
Samstag 4. Juli

Der Reisebus hat uns friedlich und sicher von Aachen aus nach Exeter gebracht. Im Bus schlafen ist schön und anstrengend. Irgendwie ist es ganz heimelig, wenn draußen die Autos an einem vorbeizischen, irgendwann die Dämmerung einsetzen und die vorbeifahrenden Autos Lichtkegel vor sich herschieben. Auch auf der Autobahn wird es dann friedlicher. Ich habe es mir in meinem Sitz bequem gemacht, mit meiner Lieblingskapuzenjacke, meinem Badehandtuch als Decke. Ich habe lange nach draußen geschaut, wollte sehen, wie sich die Landschaft auf dem Weg nach England verändert, irgendwann bin ich darüber eingeschlafen. Ja, und als ich aufgewacht bin, da fuhren wir schon links. In England herrscht nämlich Linksverkehr und man muss sich immer umstellen, wenn man heil über die Straße kommen will.
Ich war erst mal ein wenig enttäuscht. Lauter 15jährige standen da mit ihren Koffern herum. Nichts gegen 15jährige, aber ich bin 12 und das ist ja doch ein entscheidender Altersunterschied. Na super, dachte ich, dann bin ich hier sicher die Jüngste. Aber plötzlich bemerkte ich, ein Mädchen mit einem roten Armband. Rote Armbänder müssen hier die Unter 13jährigen tragen, weil wir den Campus nicht alleine verlassen dürfen. Cassandra ist 12 Jahre genau wie ich, und so habe ich gleich eine Freundin gefunden.
Gemeinsam haben wir dann auf unsere Zimmer gewartet und die Anlage erkundigt. Die Zimmer sind toll, groß mit hellem Holz, viel Stauraum für die Klamotten und vom Fenster aus hat man einen Blick in den Park. Hier werde ich mich sicherlich wohl fühlen. Cassandra hatte aber ein Problem: Ihr Zimmer alies sich nicht abschließen. Wir benachrichtigten einen Superviser, der die Leute von der Universität benachrichtigte. Und wenige Zeit später kamen ein Mann und eine Frau in dunkelblauer Uniform, wir hielten sie erst einmal für die Polizei und waren neugierig warum gleich die Polizei anrückte, bis sich schließlich heraus stellte, dass sie von der Universität waren. Dann gingen wir endlich zum Abendessen und als wir zurückkamen war alles wieder Paletti und Cassandra konnte so wie ich ruhig in ihrem abgeschlossenen Zimmer schlafen. Und Schlaf, den hatten wir nach der langen Busreise wirklich nötig!
Sonntag, 5. Juli

Ich bin im Regenwald, alles ist still doch plötzlich höre ich "tock tock tock" - bestimmt ein Vogel ... vielleicht ein seltener? Dann wache ich auf, ich liege in einem fremdem Zimmer und höre noch mal "tock tock tock" jemand ruft:"Nora aufstehen!" Ahh ich habe nur geträumt und das ist Cassandra, die ich gestern kennen gelernt habe. Ich öffne ihr die Tür, ziehe mich schnell um, Katzenwäsche reicht, kaltes Wasser ins Gesicht und fertig! Als wir kurz darauf zum Massage-Workshop kommen, sitzt dort nur ein Mädchen. Wir sprechen Sie an und sie kommt aus Bonn. Sie ist gerade 14 geworden und heißt Katharina.

Der Workshop ist echt klasse ....

Hinterher sind wir richtig in Chilllaune. Als wir im Aufenthaltsraum sitzen springt plötzlich ein kleines flauschiges Etwas durch den Raum. Kater Ginger ist der Schulkater – wie nett. Wir schmusen alle erstmal eine Runde mit Ginger und dann geht’s zum Fluss. Katharina, Cassandra und ich üben uns im Frisbee werfen, fangen, zwischendurch halten wir kurz die Beine ins  Wasser bis wir den ersten Tropfen dann noch einen und dann ganz viele ab bekommen. Das schlechte Wetter hält uns aber nicht davon ab in die Innenstadt von Exeter zu laufen, in ein paar Geschäften zu stöbern und dann zurück auf den Campus zu gehen. Mmmmm es gibt einen vegetarischen Burger. Danach weiter chillen, schließlich haben wir ja Ferien und es ist Sonntag. So verpassen wir allerdings den Anschluss zum Sonnenuntergang. Okay, wir gehen dann in das Zimmer von Katharina und machen dort das das was Mädchen am liebsten machen quatschen  und tratschen. Jetzt liege ich im Bett und muss schlafen da ich Morgen früh aufstehe also Good Night

Montag, 6. Juli


Ferien können einen ganz schön müde machen. Heute bin ich gar nicht gerne aufgewacht und habe mich nur mühsam aus meiner Bettdecke geschält. Aber schon als ich unter der Dusche stehe und das wunderbare warme Wasser meine Lebensgeister wachruft, danke ich mir  dafür, dass ich trotzdem aufgestanden bin. Carpe diem, denke ich, und freue mich auf einen neuen Tag in England. Keine fünf Minuten später steht auch schon meine Ferienfreundin Cassandra vor der Tür. Mit unseren Stupsnasen schreiten wir durch die ehrwürdigen Gänge zu unserem Einstufungstest. Learning English macht ganz schön hungrig, ich überlege was Magenknurren auf Englisch heißen könnte und bin froh, als es endlich zum Lunch geht. Beim Lunch trifft man auch immer mal wieder neue Leute oder alte Gesichter. Diesmal traf ich auf ein Mädchen mit kurzen braunblonden Haaren und einer Brille, beim Essen kamen wir ins Gespräch und als wir anschließend auch noch mit Katahrina und Cassandra zusammen stießen waren wir ein nettes Vierergespann. In unseren Gemeinschaftsraum warfen wir uns in die gemütlichen Sofas und spielten bis zum Abend "Wer bin ich?" Wir hätten wahrscheinlich ewig weitergespielt und wären am Ende wohl auf den Sofas eingeschlafen, wenn uns nicht irgendwann eingefallen wäre, dass es Zeit für die "Welcome-Party" war. Eine Willkommensparty für uns! Da mussten wir einfach hin und tanzen. Aber ehrlich gesagt, wir waren immer noch müde. Auch die Zeitumstellung - England ist ja eine Stunde zurück, das heißt die Abende sind plötzlich eine Stunde länger. Also ehrlich gesagt .... das war die kürzeste Willkommensparty meines Lebens - wir haben uns schon bald müde von dannen geschlichen und uns in unsere Betten gekuschelt.

Tuesday

 

Der Unterricht macht heute richtig Spaß! Wir machen kleine Geschichten und stellen diese dann pantomimisch vor. Mit spielen, filmen und action geht die Zeit ganz schnell rum. Es ist nie langweilig, denn im Intensiv Kurs ist die es Aufgabe, Newsletter zu verfassen, die man auch auf meiner website zu sehen bekommt. Dann eine kleine Wartezeit nach dem Mittagessen. Heute ist Summerdrinks mixen angesagt. Aber die Wartezeit ist gar nicht öde, da wir uns mit Kissen abwerfen und Karten spielen. Ich mixe einen leckeren Cocktail für uns vier, also Sophia, Katharina, Cassi und ich, und den lassen wir uns dann auf einer der Holzbänke auf der Zunge zergehen. Ach, es wird ein sehr gemütlicher Tag, doch leider kriege ich am Abend Heimweh. Eine Supervisorin kommt und tröstet mich. Das leere und flaue Gefühl im Magen verschwindet zwar nicht ganz, aber es ist besser, weshalb ich dann doch noch mit Cassi und Sophia auf die Wiese vor unserem Haus gehe, wo wir von Ginger empfangen werden. Abends im Bett schreibe ich noch ein bisschen mit meiner Mutter und gehe dann aber bald schlafen. Morgen ist schließlich auch noch ein Tag.
         Wednesday 
Ich weiß nicht wie ich in meine Klasse gekommen bin, aber irgendwann bemerke ich, dass ich in meiner Klasse sitze, mit verschlafenen Augen und knurrendem Magen. Dass ich die einzige Deutsche unter sehr vielen Franzosen und Spaniern bin, verunsichert mich zu Beginn ein wenig, aber hey yolo, schließlich bedeutet neue Klasse neues Glück. Ich ärgere mich nochmal, dass ich so früh wach war, bin aber dann im Unterricht ganz gut drauf. Nach der Pause, in der ich einen Apfel gegessen habe und in der die Franzosen Musik angemacht haben, bin ich sogar richtig munter. Der Schultag läuft eigentlich wie geschmiert und da wir englisch sprechen, fällt auch nur der Akzent auf. Dann beim Mittagessen schiebe ich mir Gabel um Gabel Nudeln mit Käsesoße rein, ich hab Bärenhunger.

 

Nach dem Mittagessen kommt das Highlight des Tages: poschy Nails. Zwar funktioniert das mit dem Nagellack bei mir nicht soooooo dolle,  aber bei den Jungs, denen ich die Nägel lackiere dafür umso besser. Noch ein kleines Fotoshooting und dann geht’s schon zum Abendessen – Wie schnell die Zeit rumgeht. Beim Abendessen wird bei uns natürlich immer noch mal ausgiebig getratscht und dann planen wir den Abend. Nach dem  TTT (Time to Talk) geht’s endlich zum „ Who’ll be the first IP millonaire“. Wir bleiben aber nicht so lange, sondern verkriechen uns in Sophies Zimmer zum tratschen, chillen und witzige Fotos machen. Dann geht’s nochmal gute Nacht sagen zu Cassi, schließlich mit Sophia Zähne putzen und ab ins Bett. Schon nach wenigen Minuten überfällt mich der schlaf. Es war schließlich ein langer tag!
Thursday

Nach der Schule entdecke ich einen coolen Punkt auf der Liste: How to play pocker. Also setze ich mein bestes Pokerface auf und los geht’s. Nach zwei runden haben es alle verstanden, ich nach neun ... aber auch ohne zu gewinnen, macht die Pokerpartie irre Spaß –vor allem als wir in Teams spielen. Sophia und ich bilden ein Pärchen, sie schlägt sich zum tausendsten mal gegen den Kopf als ich ihr einen sehr komischen Zug vorschlage aber wir sind ein tolles Team. Am Ende werden wir immerhin dreimal zweiter, vier mal dritter und sechs mal vierter geworden sein – aber letzter werden wir nie! Von unserem Erfolg angestachelt machen wir ein Dreiergrüppchen  auf und holen eine Spanierin ins Boot. Jetzt geht’s nur noch auf Englisch weiter, Let’s play again! Und prompt gewinnen wir: Yeah! Dann setze ich kurz aus, verteile Karten. Ich kenne da einen tollen Trick zum Kartenmischen und schwups ... naja ... nachdem ich die Karten wieder eingesammelt habe, geht es weiter. Das Glüsck ist auf unserer Seite, als wir gerade wieder super Karten kriegen, ist das Spiel zuende: Schade!

Später kommt Sophia auf die Idee, in die City zu gehen und durch Geschäfte zu stöbern. Wie heißt das wohl auf Englisch bummeln gehen? Shopping? Nein, das ist etwas anderes. Ich frage einen teacher: strolling through the city. Das klingt nett, nach strolchen, durch die Stadt strolchen.

 

Nach 2 stunden müssen wir zurück, denn der Magen meldet sich schon: I’am so hungry. Oh, mein Magen meldet sich schon auf Englisch. Mmmmh es gibt Hamburger, das ist ja so lecker.

 

Nach dem TTT findet das Poker Tournament statt. Ich bleibe aber nicht lange da, ich bin einfach zu müde. Was für ein ereignisreicher Tag, denke ich noch. Dann bin ich schon eingeschlafen.
Friday
Ich wache mit einer schrecklichen Übelkeit auf, schleppe mich ins Bad und übergebe mich. Scheinbar habe ich mir den Magen verdorben. Ich geh trotzdem zur Schule, aber nicht ohne es einen Supervisor zu melden. Als ich im Unterricht sitze, geht es mir wieder schlecht. Jule, dir Supervisorin kommt und fragt, ob alles okay ist. Dann bringt sie mich zu meinem Zimmer und sie bringt mir Tee und Wasser und Zwieback, und ist ganz lieb zu mir. Ich trinke ein wenig und schlafe dann bis zum Mittagessen. Meine Freundinnen kommen mit auf mein Zimmer und erzählen mir von der restlichen Zeit in der Schule. Heute ist ein besonderer Tag PFF = Phone free friday. obwohl alle es in Free Phone Friday umändern. Aber egal, denn am PFF werden die angemalt, die ihr Handy anschalten, das ist lustig. Die Mädchen erzählen mir, dass es in der Mensa eine lustige Rangelei gab. Ein paar Jungs rannten vor einem Supervisor weg, schmissen dabei Stühle um, wie in einem Krimi. Aber gerade als sie entwischen wollten, ließ der vordere seinen Rucksack fallen, so daß sie stolperten, gefasst wurden und ihrer gerechten Strafe zugeführt werden konnten.

 

Die Mädchen sitzen um mein Bett herum und vertreiben mir die Zeit mit Kartenspielen, bis es mir endlich besser geht.

 

Ich ruhe mich noch etwas aus, aber dann bin ich wieder fit genug zum Tischtennis. Nach dem Abendessen lege mich noch mal hin, damit ich auf der Abschlussparty noch mal mittanzen kann. Die Party ist richtig toll, aber irgendwann wird mir klar, dass Sophia morgen fliegt. Weinend liegen wir uns in den Armen – ist die erste Woche wirklich schon rum?


Saturday

Nochmal verabschiedet und nochmal geweint. Sophia musste schon um viertel nach Sieben fahren, wärend alle anderen erst um 20 Uhr abreisen. Im Laufe des Tages kommen immer wieder Neue an. Die werden alle begrüßt. Da wird erstmal getratscht, gelabert gebrabbelt ausgetauscht geredet und Federball gespielt. Es sind viele nette Mädchen dabei. Ob ich neue Freundinnen finden werde? So vergeht der Tag wie im Flug.

 

Und dann am Abend gibt es English Teatime: How beuatiful! Tee trinken, Kekse essen und mit Spaniern, Franzosen, Italienern und ein paar Deutschen englisch reden ist toll, reicht uns aber irgendwann nicht. Also wird Musik angemacht und wir tanzen – das ist immer noch die beste Kommunikation! Als ich abends ins Bett falle, geht es mir richtig gut. Und ich freue mich schon auf den nächsten Tag: Ausflug nach Bath!

Sunday

Gewiss ausschlafen wäre eine prima Alternative. Aber was würde man nicht alles verschlafen. Heute heißt es: Auf nach Bath! Bath, ist eine kleine Stadt im Westen Englands in der Grafschaft Somerset am Fluss Avon, etwa 20 km von der größeren Stadt Bristol entfernt. Sie ist berühmt für ihre römischen Bäder, und hat sogar den Status eines Weltkulturerbes der Unesco. Und das zurecht, denn es gibt rund 5.000 Gebäude, die aufgrund ihrer architektonischen Besonderheiten denkmalgeschützt sind.

 

Als ich im Bus sitze blättere ich zuerst ein wenig in meinem Reiseführer. Aber ich bin noch sehr müde und bald fallen mir die Augen zu. Nur einmal wache ich kurz auf, sehe die Autobahn und wundere mich. Wie komisch, da fährt ein Auto ohne Fahrer an mir vorbei ... ich schrecke hoch, aber gleich entspanne ich mich wieder, als mir einfällt, dass ich in England bin, wo das Lenkrad auf der anderen Seite ist.


Endlich sind wir in Bath. 

Erst mal rennen alle zur Toilette und ich stelle fest, dass sogar die Waschbecken anders sind. Das sind regelrechte Handwaschautomaten. Löcher in der Wand, in die man seine Hände streckt und oben drüber sind Knöpfe: Soap, Water, Dry. Da kann also nichts schiefgehen. 


Let’s go und direkt kommen schon die ersten Sehenswürdigkeiten. Bath ist wirklich wunderschön, aufregend und teuer: in der Gay Street kostet eine Zwei-Zimmer Wohnung eine halbe Million, aber dafür hat man dann ein paar Promis als Nachbarn – stellt Euch mal vor, Ihr würdet morgen´s Brad Pitt über den Weg laufen ...–

Aber es müssen nicht unbedingt Villen sein, auch die Verzierungen an normalen Häusern, wie z.B. einer Apotheke, sind richtig toll. Ich hab Euch hier mal ein paar Fotos geschossen, damit Ihr einen kleinen Eindruck bekommt:

Am Treffpunkt angekommen, teilten wir uns in Gruppen ein. Zwar schüttete es wie aus Eimern, also very britisch, aber es hielt uns nicht davon ab, loszugehen und die Stadt zu erobern. Wir waren eigentlich zu dritt (Supervisor, Cassi & Ich) aber dann schlossen sich noch der Reiseführer von Bath und die 16 jährige Katharina aus Deutschland an. Katharina verwickelte ich gleich in ein Gespräch über Bücher. Es stellte sich heraus, dass sie genauso gerne liest wie ich.Kurz zum 
jane Austen Café,ein Foto und weiter geht's 
Also wieder „strolling through the city“. Erst zu Starbucks, dann zu Lush und schließlich zum bookshop und zum bodyshop.  Im strömenden Regen aber bei bester Laune ging’s dann zurück.

Ich hätte noch ganz lange durch Bath schlendern können. Die Stadt ist einfach großartig. Aber müde war ich auch. Bevor ich mich in meine Traumwelt begab, fiel mir auf, dass das Wochenende schon vorbei war. Noch 5 Tage England – wie schnell doch die Zeit vergeht!
Monday2

Heute war ich den ersten Tag im Minigruppenkurs. Ach ja, ich bin ja zum Englischlernen hier. By the way, haben wir aber noch zwei 12 jährige Mädchen kenngelernt. Wir waren alle noch von unserem Ausflug geschafft, so dass der Montag eher ruhig verlief. Mit den neuen Mädchen haben wir Karten und Brettspiele gespielt und gechillt. Am abend gab es open air movienight mit Nachos Popcorn Gummibärchen und Ginger
Thuesday 2

Heute war der beste Tag bis jetzt! Der Minigruppenkurs war extrem toll - große Empfehlung! Wir waren im Kurs zu viert und die Lehrerin hatte für jeden von uns viel Zeit. Außerdem waren wir auf einem Ausflug nach Exmouth. Exmouth, das bedeutet Strand, langer wunderbarer weicher Sandstrand. Das Wasser zwar irre kalt, aber trotzdem der Geruch nach Meer, das Gefühl von Freiheit. Wir sind über den Sand gelaufen und bis über die Knie in’s kalte Wasser. Der Sand im Gegensatz zum Wasser war wunderbar warm. Wir haben ausgelassen einfach rumgetollt und anschließend Muscheln gesucht und einen toten Tintenfisch gefunden. Ich hätte wieder und wieder in die Wellen laufen können, das war so ein tolles Gefühl!

 

Unsere Supervisorin Estella wurde dann als Fotografin auserkoren und hat eine kleine Fotoshow mit uns gemacht, bis ein kleiner Hund wieder und wieder durchs Bild lief und Estella zur Heimfahrt rief.

 

Auf der Rückfahrt saßen wir mit ein paar Spaniern und Italienern zusammen und haben uns gegenseitig Wörter der jeweils anderen Sprache beigebracht. Ein tolles Mischmasch ist dabei entstanden, mit großem Unterhaltungswert.ich habe viele Bilder gemacht und hier sind sie
Wednesday2

Auf dem Stundenplan im Minigruppenkurs standen heute cultural studies. Wir haben uns über die verschiedenen Kulturen in den unterschiedlichen Ländern unterhalten. Die Lehrerin hat einen Film gezeigt mit Interviews von Schülern, die in England leben. In der zweiten Woche macht mir das Englisch gar nicht mehr so viele Probleme, es klappt irgendwie ganz von selbst – ein cooles Gefühl!

 

Am Nachmittag bin ich mit Amelie und Kathi zum Maskenworkshop. Während Cassi, Aby und Emi shoppen waren, haben wir Peelings gemixt und nach der Hautreinigung Masken aufgetragen, wirklich sehr entspannend! Die Masken haben wir je nach Hauttyp selber angerührt. Hier also noch ein Maskentip: Für normale bis Mischhaut empfiehlt sich eine Apfelmaske, bei trockener Haut soll man eine Bananenmaske verwenden und bei öliger Hauthilft eine Orangenmaske.

Übrigens haben selbst Jungs bei dem Maskenworkshop mitgemacht. Eigentlich soll eine Einwirkzeit von 20 Minuten reichen, aber ich bin auf der Couch eingeschlafen und habe fast eine Stunde im Maskennickerchen verbracht. Da gab ich offenbar ein wunderbares Fotomotiv ab.


Mit dem super gereinigten Gesicht und blauer Parüke gings dann zur Karaoke-Night. Es wurde aber nicht nur gesungen, sondern auch getanzt. Hey sehr sehr viel getanzt!

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In der Schule war heute Essen das Thema. Ich hätte nie gedacht, dass das so witzig sein kann. Aber unser russischer Mitschüler hat doch allen Ernstes behauptet, dass es dort zum Lunch und zum Dinner nur Wodka gäbe. Bezüglich des Essens gibt es offenbar eine Menge Vorurteile, zum Beispiel dass die Italiener sich nur von Pizza ernähren und die Franzosen immer zehn Gänge essen. Ihr könnt euch vielleicht vorstellen, wie lustig die Rollenspiele dann waren, die wir dann machen mussten.

 

Die Supervisor sind wirklich nett. Nicht nur, dass sie uns bei Heimweh trösten, bei Krankheit versorgen, sie lassen sich auch schon mal zu kleinen Späßen hinreißen. Beim lunch habe ich dem Supervisor Bart ein niedliches Zöpfchen auf den Kopf gebunden und er hat sich das ganz brav gefallen lassen.
Am Nachmittag stand Jurassic coast auf dem Plan. Mit katharina, Amelie und Cassi sind wir kurz zum Srand, haben uns dann aber wir uns für einen kleinen Geschäftsbummel entschieden. Ein Teddybärgeschäft, ein Büchergeschäft und ein Antiquariat wurden zuerst von uns heimgesucht. Nachdem wir so gut wie alle Geschäfte abgeklappert hatten, haben wir uns noch ein Eis auf die Hand gegönnt und und sind wieder zum Strand zurück.

Zum Abendausklang gab’s ein Quiz. Wir wurden in Gruppen aufgeteilt; meine Gruppe ( the unicorns of exeter) hat zwar nicht gewonnen, aber es hat irre Spaß gemacht.
Friday2

 

Letzter Schultag – unglaublich, soll die Zeit wirklich schon rum sein? Wir arbeiteten unsere Themen zuende und hatten dann noch Zeit Museum zu gehen. In unserem Schulgebäude war nämlich ein Filmmuseum untergebracht, dass wir zum Abschied besichtigen konnten.

 
Abschied, Abschied, was für ein schreckliches Wort. Das muss man sich einfach versüßen. Was macht man am Besten zum Abschied? Also wir sind noch einmal in die Stadt gegangen und haben scones gegessen. Scones sind so eine Art Rosinenbrötchen, aber viel leckerer und werden mit clotted cream und Marmelade serviert und zum Tee gegessen. Köstlich, am liebsten hätte ich mir noch welche für die Rückreise gekauft, aber langsam gingen meine Geldvorräte zu Ende. Also schnell noch mit dem restlichen Taschengeld ein paar Mitbringsel erstanden und dann zum Abschied der Höhepunkt: die Cathedrale von Exeter. Wer die Harry Potterfilme kennt, kann sich sicherlich an den Speisesaal erinnern, die Cathedrale sieht aus wie Hogwarts. Ich konnte fast das Abendessen riechen, die Kerzen flackern sehen und Dumbledores Stimme hören.

 

Und schließlich und endlich am Abend dann die Abschluss-Pyjama-Party. Wir haben getanzt, gefeiert, geweint, uns umarmt und weiter gefeiert.
Saturday

Heute war nichts mit ausschlafen. Um 5 Uhr raus unter die dusche und dann Katharina verabschieden. Wir haben so viel geweint aber irgendwann musste sie in den Bus steigen, der sie nach London zum Flughafen brachte. Ich schlief dann noch eine Stunde und habe dann meinen Koffer zu Ende gepackt. Die Zeit bis zur zur Abfahrt unseres Busses habe ich mit Amelie verbracht. Unser Bus fuhr erst am Abend und deshalb durften wir im Haus der Supervisor Pizza mitessen. Nach zwei Wochen Mensaessen in der Uni tat diese Pizza richtig gut und schmeckte noch viel besser als sonst. Dann ein letztes mal den IP-Tanz getanzt, viele Tränen vergossen und dann in den Bus nach Hause. Auf der Fähre ein letztes mal den Busbegleiter Onni getroffen, beim Ausstieg ein letztes mal Tschüss gesagt. Und plötzlich war ich wieder zuhause und vorbei war die Zeit in einer Universität in Exeter und weg waren die Menschen, mit denen ich ein oder zwei Wochen geteilt habe. Aber vergessen war nichts und niemand!

Weeks later

 

Morgen geht die Schule wieder los. Für mich wird es nicht nur der 1. Schultag sein, sondern gleichzeitig der erste Schultag in deutsch, der erste Schultag wo ich nicht unter Franzosen und Spaniern bin. Und englisch reden muss, wenn ich mich verständigen will. Der Koffer ist jetzt leer und bereit für eine nächste Reise. Noch ein Wort zum Schluss: Thank you Exeter for the wonderful and amazing time!

 

Machts gut, gute Reise!

Eure Nora